GEBENSTORF/ROM · Armin Strittmatter stellt zum ersten Mal in Italien ausmalerische hoffnungsschimmer

Der Gebenstorfer Kunstmaler Armin Strittmatter ist in der Schweiz längst kein Unbekannter mehr. In letzter Zeit erhält er zunehmend Einladungen aus dem Ausland. Die Vernissage zu einer Ausstellung in der renommierten Römer Galerie Tondinelli findet heute Abend statt.

Nicht ganz zufällig hat die Galeristin Floriana Tondinelli das heutige Datum gewählt. Die Einzelausstellung Strittmatter steht unter der Überschrift «Frammenti di luce dopo l'11 settembre 2001» oder «Fragmente des Lichts nach dem 11. September 2001». Es gibt wohl kaum jemanden, der sich nicht an die schrecklichen Bilder erinnert, die vor genau einem Jahr die Welt erschütterten. 20 ausgewählte Werke des Gebenstorfer Künstlers, alle zum zentralen Thema «Licht», sollen an die Ereignisse erinnern und zugleich Hoffnung vermitteln; oder mit den Worten der Galeris-tin ausgedrückt: «Das Licht, wie es durch die Schaffenskraft der Menschheit und deren soziale, demokratische, tolerante und weltoffene Moral erstrahlt.»

Unter dem Patronat der Botschaft

Für den 43-jährigen, aus dem Süddeutschen Raum stammenden Kunstmaler hat der Auftritt eine ganz besondere Bedeutung. Denn das Patronat über die Ausstellung übernimmt niemand geringerer als die Schweizer Botschaft in Rom. Und zur heutigen Vernissage wurden von der Botschaft 200 Einladungen an in Rom lebenden Schweizerinnen und Schweizer versandt. «Ob der Botschafter selber kommen wird, weiss ich natürlich nicht», lacht Strittmatter, «sicher ist nur, dass jemand da sein wird; wenn der Kulturattaché käme, würde es mich natürlich besonders freuen.»

Rom ist bereits die zweite wichtige ausländische Stadt, in der im selben Zeitraum Werke des Gebenstorfers zu sehen sind. Erst am 29. August hatte er eine Ausstellung in Berlin eröffnet. Anwesend war Franziska Heimgartner, Botschaftsattachée für Kultur in Berlin. «Es war ein grosser Erfolg», erklärt Strittmatter, «in einer Stadt wie Berlin, in der es unzählige Galerien und Museen gibt, zu bestehen, ist schon etwas Besonderes.»

Intensiv sinnliche Farben

Der Autodidakt Armin Strittmatter kommt von der gegenständlichen ÖlMalerei her, inzwischen hat er sich der abstrakten Kunst zugewandt. Einen «Strittmatter» erkennt man oft auf den ersten Blick: Es sind quadratische Bilder; die Liebe des Künstlers zu intensiv sinnlichen Rot-, Blau- und Gelbtönen zeigt sich in beihnahe allen Werken. Auffällig sind auch die Strukturen, die er seinen Farben verpasst. Er malt mit Pinsel, Schwamm und den blossen Händen. Es kann auch einmal ein Kamm sein oder eine Bürste und natürlich gehts nicht ganz ohne Pinsel und Spachtel. Strittmatter verwendet heute meistens Acrylfarbe und Autolack, zwei Materialien, die sich scheiden und die eine besondere Technik erfordern. Für den Gebenstorfer bedeuten Berlin und nun Rom - eine Anfrage aus Salzburg liegt ebenfalls vor - ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Durchbruch. Für ihn, den trotz aller schnellen Erfolge bescheiden gebliebenen Künstler, kommt diesem Wort jedoch eine andere Bedeutung zu: «Ich sehe meinen Durchbruch noch nicht, Durchbruch ist dann, wenn ein Museum auf mich zukommen wird und meine Bilder ohne kommerzielle Absichten zeigt.» Armin Strittmatter wird seiner Aufgabe als Vertreter schweizerischen Kunstschaffens in Zusammenhang mit den Ereignissen des 11. September 2001 ohne Zweifel mit Bravour nachkommen. (lw)

Frammenti di luce dopo l'11 settembre 2001 Einzelausstellung des Schweizer Avantgarde-Künstlers Armin Strittmatter, Gebenstorf; Galleria Tondinelli, Via Quattro Fontane, Rom, 11. bis 29. September.

Ausdrucksstark Strittmatters Werke leben von intensiv-sinnlichen Farbtönen.

Erfolgreich Armin Strittmatter eröffnet heute die Ausstellung in Rom.