Armin Strittmatter gehört,  wie viele seiner erfolgreichen Künstlerkollegen mit grosser Fangemeinde, nicht zu den Künstlern, deren Werke man in grossen Kunstmuseen bestaunen kann. Diese Szene, die viele Ausstellungsbesucher oftmals befremdet, ist ihm suspekt. Umso mehr freut es ihn, dass er für eine wachsende Schar von Interessierten malen kann, die seine Werke erwerben. «Graubünden Exclusiv» hat Strittmatter in seinem Heim und Atelier in Gebenstorf im Kanton Aargau besucht.kunst ist was gefaellt1

Den Grundstein zur Malerei legte Armin Strittmatter schon früh: Mit neun Jahren erhielt er von seinen Eltern eine Staffelei, Leinwand, Ölfarben und Pinsel. Der Vater, kein Künstler, sondern Schlosser, hatte berufshalber viel gezeichnet und skizziert, was wohl des Juniors Inspiration zum späteren Lebensweg war. Landschaften, Blumen und Tiere waren die ersten Motive, von denen die Nachbarn gerne ein Ölbild haben wollten, seine ersten Kundenaufträge.

Der gegenständlichen Malerei blieb der Künstler bis vor rund 16 Jahren treu,  dann verging ihm plötzlich die Lust, er kam nicht mehr weiter, brauchte ein «time out». Erst die beharrliche Ermunterung aus seinem Umkreis brachte ihn ein Jahr später wieder dazu, seine Talente nicht ungenutzt zu lassen. Diesmal aber machte er sich auf zu neuen Ufern, wollte sich keine Grenzen setzen und von nun an abstrakt gestalten.


PREIS DER ACADÉMIE FRANÇAISE
Seine Arbeiten wurden bekannter, es folgten Ausstellungen in der Region, in der ganzen Schweiz, aber auch im usland, sogar in Übersee. Im Mai 2000 erhielt er eine Auszeichnung, auf die er besonders stolz ist: Die Académie Française verlieh ihm für sein Werk das «Diplôme de Médaille d'Argent». Das Diplom an sich ist für Armin Strittmatter nicht das wirklich Besondere, sondern vielmehr, dass er namentlich in einem Buch zu lesen ist, welches wirklich grosse Namen ehrt, die ebenfalls für ihr Werk ausgezeichnet wurden. Darunter auch Jacques Cousteau und Jean-Paul Belmondo.

Vor drei Jahren hat er sein geräumiges, neues Atelier bezogen, gleich neben dem Haus, das er mit seiner Frau bewohnt. Viele Werke stehen herum, einige offensichtlich noch nicht beendet, andere zum Abholen bereit. Viel Licht prägt den Raum, farbig sind aber nur die Gemälde. Wenn der Künstler sich über dem Tisch, nicht an der Staffelei!, an ein neues Werk wagt, hat er noch keine Ahnung, was schliesslich daraus werden soll. Aber wenn es mal fertig ist, erkennt er dies sofort; hier unterscheidet sich wohl der Künstler vom Amateur besonders stark... Die Mäzene vergangener Jahrhunderte sind in unserer Zeit selten geworden. Gönner der Kunst handeln nicht selten aus falsch verstandenem Repräsentationszwang oder Eitelkeit. Trotz dieser Widrigkeiten ist es dem Künstler Armin Strittmatter gelungen, Kunstkenner und Liebhaber, Medien und Galeristen und, nicht zuletzt,  kaufwillige Kunden von seinem Können zu überzeugen. (René Chatelain)