Leibstadt (ed) "Kunst im KKL-Informationszentrum" bietet noch bis 12. Juni einen Einblick in das Schaffen des in Gebenstorf wohnhaften Malers Armin Strittmatter.
Man darf von einer Art Heimspiel reden, um den Vergleich zum Sport zu wagen. Armin Strittmatter ist in Lauchringen just ennet der Grenze aufgewachsen. Sein Atelier steht in Gebenstorf und verwandtschaftliche Beziehungen ziehen die Fäden bis ins Aaretal. So erstaunt es nicht, dass sich am Donnerstagabend weit über hundert Personen im Rahmen einer stimmungsvollen Vernissage in Leibstadt das Stelldichein gaben.Zwischenzeitlich ein Mann von WeltNach viel beachteten Auftritten in Metropolen dieser Welt wie Paris, Wien, New York, München, Berlin, Rom oder Salzburg sowie, natürlich, auch in der Deutschschweiz ist Armin Strittmatter im KKL-Informationszentrum mit gegen dreissig seiner Bildern präsent. Der 1959 geborene Strittmatter ist im Jahr 2000 von der Académie Française für sein Werk mit dem "Diplome de Médaille d'Argent" ausgezeichnet worden. Nun führt er im Zurzibiet vor Augen, welche Faszination abstrakte Kunst auslösen vermag.
Eintauchen in eine packend-expressive Farbenwelt
Rosmarie Mehlin, Journalistin aus Baldingen, hielt mit ihrer Einführung Schritt mit dem hohen künstlerischen Niveau Strittmatters; sprachlich gekonnt, rethorisch geschickt und inhaltlich mit Gehalt sowie Ironie gefüllt. Sie schilderte die Werdegang des Künstlers. Von Kindheit an von der Welt der Farben angezogen, begann er früh zu malen. Mit elf Jahren stellte er im Schulhaus aus. Der Ausbildung als Kaufmann folgten einige Jahre Berufspraxis, die ihm nach eigenen Worten als Freischaffender noch viel einbringen. Während ursprünglich vor allem Landschaftsbilder und Porträts entstanden, hob er vor rund 16 Jahren die Gegenständlichkeit aus und wandte sich der Abstraktion zu. Sie erlaubte ihm Form und Farbe gleichermassen zu bändigen und Bilder von mitreissender Kraft und Ästhetik zu schaffen.
Der Weg ist das Ziel
Armin Strittmatters Augen beginnen zu leuchten, wenn er von seiner "Arbeit" berichtet. Er experimentiere mit Farben, Formen und Techniken. Die Kombination von Kunstharz-Lacken und Acrylfarben löst chemische Reaktionen aus, die immer wieder neue Wege öffnen. Zu Beginn wisse er nicht, wo er lande und was schlussendlich entstehe. Ganz zu schweigen vom Namen des Bildes. Diesen fügt er, wenn überhaupt, zumeist erst nachträglich bei, wenn das Werk auf ihn wirke! Zwischen Kopf und Bauch habe es bei ihrem Atelier-Besuch zu flirren begonnen, führt Rosmarie Mehlin aus. Ob es wegen der packend-expressiven Farben, der wirren, feinen Linien oder den geraden kräftigen Strichen war? Oder wirkten die scheinbar wahllos zusammenkomponierten Einzelteile, die letztlich zu einem harmonischen Ganzen wachsen?
Aufschlussreich ist der Hinweis, dass Strittmatter, selbst begeisterter Musiker am Schlagzeug, gerne mit Musik im Hintergrund malt. Sie reisse ihn mit, sie wirke tatsächlich wie eine Droge. Und wörtlich: "Das beste ist immer das Resultat des Improvisierens."
Vernissage mit viel Ambiente
Das Akustikduo "The Rainmakers" aus Bremgarten wartete am Donnerstag mit Live-Musik auf. Marcel Schwegler und Hans-Ruedi Bossart verfügen über ein buntes Repertoire aus Pop, Jazz, Folk und einer gehörigen Portion Freude am Musizieren mit Gitarren und gelegentlich Kontrabass. Walter Piller, Leiter des KKL-Informationszentrums, führte durch die Vernissage, welche im Rahmen von "Kunst im KKL" würdig an die Kette früherer Ausstellungen anschloss. Die Ausstellung ist täglich geöffnet.